Schwalbenschwänze auf Abwegen

Schmetterlinge benötigen nicht nur viele verschiedene Nektarpflanzen, auch Futterpflanzen für die Raupen sind essenziell. Was ein reich gestalteter Garten bewirken kann, zeigte Beatrice Scheidegger eindrücklich in ihrem Vortrag im Bärtschihus auf. Sämtliche gezeigten Bilder sind in ihrem Heimetli entstanden und das waren nicht wenige. 51 Tagfalterarten und rund 130 Wildbienenarten haben sich in den letzten Jahren dank gezielten Pollen- resp. Eiablagepflanzungen, insbesondere für die Spezialisten unter ihnen, in ihrem 2 ha grossen Insektenparadies eingefunden. Mit vielen Tipps wie nicht nur Garten sondern auch Balkon einen Beitrag für die Biodiversität leisten können und ihrem reichhaltigen Wissen über die Insektenwelt, versetzte sie das Publikum ins Staunen.

Ein Sommerflieder mag zwar in den Augen mancher schön aussehen, der Naturfreund hingegen findet keinerlei Gefallen daran. Das aus gutem Grund. Er liefert keinen Pollen und sein Nektar ist nicht verwertbar. Ganz anders die heimischen Gewächse. Eine Heerschar von Schmetterlingen und Wildbienen labte auf dem Wasserdost von Beatrice Scheidegger. Auch manche Küchenkräuter sind eine tolle Insektenweide. Wer Gemüse im Garten anbaut mag doch das eine oder andere «opfern» für die Insektenwelt. Ein blühender Schnittlauch oder Brokkoli sehen nicht nur entzückend aus, sondern locken auch zahlreiche Schmetterlinge und Bienen an.

Dass eine Salweide in zwei Geschlechtern vorkommt, mag der eine oder andere schon gewusst haben. Dass eine männliche jedoch im Laufe ihres Lebens zu einer weiblichen werden kann, wussten sogar manche Fachleute nicht, oder nicht mehr. Denn in verschiedensten Fachbüchern aus dem 18. Jahrhundert ist das Phänomen noch beschrieben.

Reich beladen mit vielen Eindrücken und neuen Ideen gingen die rund 40 Besucher nach Hause. Hoffentlich manch einer in der Absicht, den Sommerflieder durch einen Wasserdost zu ersetzen und statt dem Golfrasen eine Wildblumenwiese anzulegen.

Die Zusammenfassung des Vortrags kann hier heruntergeladen werden:

Bezugsquellen für einheimische und lokale Pflanzen und Saatgut in der Region:

Sträucher und Bäume: Kantonaler Forstgarten Lobsigen; Sträucherei, Münsigen

Wildblumen/-stauden: Die Wildstaudengärtnerei, Eschenbach; Ökogärtnerei Maurer, Münsigen

Samen: Arthasamen, Münsigen

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